Die Initiative18 – ein Manifest für den Erhalt der Medienvielfalt und zur Stärkung der Demokratie

Die Kernforderung der Initiative18

Wir fordern die Anerkennung einer vielfältigen Medienlandschaft, die valide und qualitativ hochwertige Inhalte bereitstellt, als Eckpfeiler der Demokratie. Diese Medienlandschaft soll nicht nur die Informationsfreiheit fördern, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz der Menschenrechte beitragen. Unsere Hauptforderung ist die Aufnahme freier, sicherer und nachhaltiger Medien als das 18. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen (UN SDG 18). Dieses neue Ziel soll die bestehenden 17 SDGs ergänzen und verstärken, indem es die Bedeutung einer pluralistischen und unabhängigen Medienlandschaft anerkennt. 

 

Die Mission der Initiative18

Freie, sichere und nachhaltige Medien sind unverzichtbar für eine demokratische Gesellschaft. Sie fördern die Menschenrechte, die Rechtsstaatlichkeit und eine nachhaltige Entwicklung in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht.

Wir möchten sicherstellen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem sozialen oder wirtschaftlichen Status, Zugang zu verlässlichen und fundiert recherchierten Informationen haben. Die Identifizierung von Informationen aus sicheren und vertrauenswürdigen Quellen muss für jeden leicht möglich sein.

Unsere Initiative baut auf dem Verantwortungsbewusstsein von Unternehmen, Werbetreibenden und weiteren Marktpartnern auf. Wir streben an, ein wertebasiertes Media-Ökosystem zu etablieren, das zur Stärkung der Demokratie und zum Schutz der Menschenrechte beiträgt.

Wir setzen uns für ein pluralistisches Medienumfeld ein, das Presse- und Rundfunkfreiheit garantiert und verantwortungsvollen Journalismus unterstützt. Unsere Ziele umfassen:

  1. Sicherstellung der Presse – und Rundfunkfreiheit durch Implementierung und Durchsetzung von Gesetzen, die Journalist:innen und Medienorganisationen vor Einschüchterung, Gewalt und rechtlicher Verfolgung schützen.
  2. Erhalt der Medienvielfalt durch die Förderung hybrider Geschäftsmodelle, die sowohl datengesteuerte als auch werbefinanzierte Ansätze integrieren, um eine nachhaltige Medienlandschaft sicherzustellen.
  3. Verantwortungsvolle Allokation von Werbeinvestitionen, bei der traditionelle Werbemetriken durch nachhaltige Indikatoren ergänzt werden, die den gesellschaftlichen und demokratischen Wert von Medieninhalten berücksichtigen.
  4. Bekämpfung von Desinformation und schädlichen Inhalten durch Verantwortlichmachung von Distributionskanälen und den Einsatz moderner Technologien zur Erkennung und Bekämpfung dieser Inhalte.
  5. Förderung von Medienkompetenz in allen Altersgruppen und sozialen Schichten, um kritisches Denken und den bewussten Umgang mit Medien zu stärken.
  6. Integre Nutzung von Technologie und Datenethik, wobei Transparenz in der Datengenerierung und -verwendung sowie die Offenlegung von Algorithmen und KI-Modellen gefördert werden.
  7. Förderung von Gerechtigkeit im Medien- und Werbeumfeld durch einheitliche Datenschutzbestimmungen, fairen Wettbewerb und gerechte Besteuerung aller Marktteilnehmer.
  8. Anerkennung urheberrechtlich geschützter journalistischer Leistungen und Sicherstellung fairer Vergütung für deren Nutzung.

Wie möchten wir diese Ziele erreichen?

Wir initiieren ein Bündnis aus Unternehmen, Verbänden und Marktteilnehmern der Medien- und Kommunikationsindustrie, um die öffentliche Wahrnehmung und politische Unterstützung für unsere Ziele zu erhöhen. Dieses Bündnis fördert eine wertebasierte Allokation von Werbebudgets, unterstützt den Diskurs mit Medien und Plattformen, und kämpft gegen die Verbreitung von demokratiegefährdenden Inhalten.

Durch konkrete Maßnahmen, wie die Steigerung der Medienkompetenz und die Verbesserung journalistischer Rahmenbedingungen, möchten wir unsere Mission erfolgreich umsetzen.

Wer wir sind

Wir sind eine Gruppe engagierter Menschen, die sich besorgt zeigen über die fortschreitende Erosion von demokratischen Strukturen weltweit und sich daher für die Freiheit und Unabhängigkeit von Medien einsetzen. Beruflich haben wir in unterschiedlicher Weise mit der Medienwelt zu tun. Wir kommen aus der Medienwirtschaft, dem Journalismus, der Werbewirtschaft, der Forschung und Lehre sowie aus vielen weiteren Bereichen, die die Entwicklung der Medien und des Journalismus in den letzten Dekaden erlebt und begleitet haben. 
Wir sind Technologie-Befürworter, und glauben daher, dass ein verantwortlicher Umgang mit Technologie und eine angewandte Datenethik zum Vorteil der Gesellschaft genutzt werden kann. 
Wir wollen nach vorne schauen und agieren und damit durch Transparenz und Wissen Aufmerksamkeit und Bewusstsein für Handlungsmöglichkeiten schaffen.
 

Was wir beobachten

  • Zur Veröffentlichung der 17 SDGs in 2015 konnten einige der aktuellen Bedrohungen für Demokratie und Gesellschaft noch nicht antizipiert werden.
  • Die Dominanz großer digitaler Plattformen nimmt stetig zu.
  • Davon ist auch der unabhängige Journalismus stark betroffen. Investitionsmuster bei vielen großen Werbungtreibenden basieren auf rein effizienzfokussierten Entscheidungen, mit dem weiter stark zunehmenden Trend hin zu wenigen globalen Technologie-Unternehmen, die die bereits vorherrschende Dominanz und Intransparenz bei Datenkontrolle und Traffic weiter verschärfen wird. Und damit gerade auch journalistisch unabhängige Medien von notwendigen Erlösströmen abschneidet.
  • Die ansteigende Verbreitung von polarisierender und manipulativer Desinformation und Fake News, die Fakten ignorieren und Emotionen nutzen, um Hass, Angst und Misstrauen zu schüren und die gesellschaftliche Spaltung zu vertiefen.
  • Die Verrohung der Kommunikation und der Anstieg von Hate Speech, die die Meinungsfreiheit einschränken, journalistische Arbeit behindern und die Sicherheit und Würde von Journalistinnen und Journalisten gefährden.
  • Die leichte Verfügbarkeit von generativer KI, die die Erstellung und Verbreitung von gefälschten oder verfälschten Bildern, Videos, Audios und Texten erleichtert, die die Realität nachahmen oder verändern können, ohne dass dies leicht erkennbar ist.
  • Die damit verbundene erhöhte Schwierigkeit, neutrale Nachrichten von Fake News unterscheiden zu können.

Die bisherige wichtige Vielfalt von unterschiedlichen Medien und damit Stimmen ist bedroht. In einigen Ländern ist dies bereits stark spürbar. Insbesondere lokale und regionale Berichterstattung findet gar nicht mehr oder nur eingeschränkt statt.

Der Verein

Der Verein „Initiative18 – free, safe & sustainable media e.V.“ ist der rechtliche Träger der Initiative18. Der Verein wurde im April 2024 in Hamburg gegründet, um die Initiative18 organisatorisch, finanziell und rechtlich zu unterstützen. Aktuell findet die offizielle Registrierung im Vereinsregister der Stadt Köln statt, danach erfolgt der Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit.

Die Zielerreichung des Vereins soll durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Fördermittel und Kooperationen unterstützt werden. Der Verein hat einen Vorstand, der aus vier gewählten Mitgliedern besteht, die die Initiative18 repräsentieren und leiten. 

Erste Maßnahmen

Um die Ziele der Initiative 18 zu erreichen, setzen wir auf eine Reihe konkreter Maßnahmen, die direkt mit unseren Unterzielen verknüpft sind. Diese Maßnahmen umfassen:

  1. Start einer Petition für das 18. SDG, um dieses Vorhaben auf die Agenda der Politik zu bringen:
    Diese Initiative unterstützt direkt unsere Kernforderung, die freien, sicheren und nachhaltigen Medien als das 18. UN-Nachhaltigkeitsziel anzuerkennen und zu fördern. Sie ist eng verbunden mit dem Unterziel 18.2.4 zur Förderung der politischen Akzeptanz und Unterstützung hybrider Geschäftsmodelle im Medienbereich.
  2. Organisation und Durchführung einer Aufklärungskampagne:
    Wir planen eine umfassende Kampagne, die die Öffentlichkeit über die Bedeutung und die Herausforderungen zur Sicherung einer Medienvielfalt informiert. Dies ist besonders relevant für die Unterziele 18.4.1 und 18.4.2 zur Bekämpfung von Desinformation und die Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Medieninhalten.
  3. Sichtung, Bewertung und Unterstützung neuer Marktstandards für ein ESG-Scoring (Environmental, Social, Governance):
    Diese Maßnahme zielt darauf ab, Kriterien zu entwickeln und zu etablieren, die über die bestehenden 17 SDGs hinausgehen und die Bedeutung von Medien und Plattformen für Gesellschaft und Demokratie bewerten. Dies steht im Einklang mit den Unterzielen 18.3.1 und 18.3.3 zur nachhaltigen Allokation von Werbeinvestitionen, die die gesellschaftlichen und demokratischen Werte von Medieninhalten berücksichtigen und sicherstellen, dass schädliche Inhalte nicht kapitalisiert werden.
  4. Bildung und Förderung eines globalen Netzwerks von Werbungtreibenden, Medienverbänden und Agenturen:
    Ziel dieses Netzwerks ist es, die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Teilnehmern zu stärken und den Austausch über regionale und nationale Grenzen hinweg zu fördern. Diese Maßnahme unterstützt das Unterziel 18.2.2 zur Vermeidung der Monopolisierung von Daten und Werbetechnologie sowie 18.6.3 zur Transparenz von Algorithmen und KI-Modellen.
  5. Initiierung und Beteiligung an verschiedenen Dialogen, Advocacy- und Informations-Aktivitäten:
    Durch diese Aktivitäten wollen wir die Anerkennung und Förderung der freien und unabhängigen Medienvielfalt als 18. UN-Nachhaltigkeitsziel vorantreiben. Dies ist eng verknüpft mit den Unterzielen 18.7.1 zur Einheitlichen Durchsetzung von Datenschutzbestimmungen und 18.7.2 zur Stärkung des fairen Wettbewerbs im Medien- und Werbeumfeld.

 

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